Der Räuber an der Ilmenau
Fischotter (Lutra lutra) sind dämmerungs- oder nachtaktive Einzelgänger, die in bis zu 10 km langen Jagdrevieren leben. Dort gehen sie gern auf Wanderschaft und können in einer Nacht bis zu 40 km zurücklegen! Ihre Nahrung fangen die geschickten Jäger im Wasser, um sie dann genüsslich am Ufer zu verspeisen. Neben Fischen stehen dabei auch Wasservögel, Frösche, Flusskrebse oder kleine Nagetiere auf dem Speisezettel, je nachdem, was der Otter erbeuten kann.
Überall zu Hause, überall bedroht
Fischotter leben nahezu in ganz Europa sowie in Teilen Asiens und Nordafrikas. Innerhalb dieser Gebiete sind sie allerdings sehr selten geworden. Schuld daran ist der Mensch: Bevor die Jagd auf Otter 1978 europaweit verboten wurde, tötete man sie vor allem wegen ihres wertvollen Pelzes.
Die Bestände sind aber nach wie vor stark gefährdet, weil ihr Lebensraum vielerorts durch Flussbegradigungen und Umweltverschmutzung zerstört oder durch den Bau von Straßen zerschnitten wurde.
Am Wasser zu Hause
Fischotter halten sich am liebsten an Flüssen und Seen mit flachen, dicht bewachsenen Ufern auf, an denen sie viele Versteckmöglichkeiten finden. Gern siedeln sie sich auch an Altarmen von Flüssen an. Dort ist das Wasser nämlich meist seicht und warm, so dass sich dort reichlich Fische und anderes Futter für Fischotter tummeln.
Vor allem aber nutzen Fischotter die abgelegenen Altarme als Kinderstube für ihre Jungen, da sie sich bei der Kinderaufzucht gern ein wenig zurückziehen.
Altarme an der Ilmenau
Flüsse verlaufen nie ganz gerade, sondern schlängeln sich durch ihre Niederung. Nähern sich zwei Flussschleifen, kann es zu einem Durchbruch kommen – das Wasser nimmt eine Abkürzung! Dadurch wird eine Schlinge vom alten Flussverlauf abgetrennt und ein Altarm entsteht. Diese Altarme wachsen mit der Zeit oft zu und verlanden. Um dem Fischotter eine Wiederansiedlung auch im Raum Lüneburg zu ermöglichen, wird ein solcher Altarm im Norden von Bardowick renaturiert!
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- Tafel 23: Ein Altarm für den Fischotter
Informationen zur ökologischen Bedeutung des Altarmes der Ilmenau für den Fischotter