Die Luhe-Ilmenau-Niederung
Süßes Watt?
Wir kennen Watt vor allem als ein Phänomen an der Nordsee, wenn Meeresboden unter dem Einfluss von Ebbe und Flut periodisch trocken fällt. Allerdings wirken sich die Gezeiten über die Elbe bis weit ins Landesinnere aus! Von der Mündung der Elbe bis zur Staustufe Geesthacht kann man alle sechs Stunden einen Wechsel von Hoch- und Niedrigwasser beobachten. Auch in der Luhe-Ilmenau-Niederung fallen bei Ebbe noch Wattflächen trocken. Da das Wasser hier aber nicht salzig, sondern süß ist, spricht man von Süßwasserwatt.
Extreme Lebensbedingungen!
Ein gemütlicher Ort ist das Süßwasserwatt nicht. Alle Organismen, die hier leben, sind ständig wechselnden Lebensbedingungen ausgesetzt: Bei Ebbe kann es hier richtig trocken und damit im Sommer auch heiß werden. Mit der Flut kommt das Wasser und bringt schnelle Abkühlung. Nur wenige Organismen können solche Gegensätze verkraften, allerdings braucht man sich den Wattboden deshalb nicht tot und leer vorzustellen, im Gegenteil, er ist voller Leben! Das Prinzip lautet Wenige Arten, viele Individuen.
Ganz schön schlickig – ganz schön wichtig!
Da hier das Wasser eine sehr geringe Strömung aufweist, können sich feinste Sedimente ablagern. Das Watt ist hier ziemlich schlickig, ein Schlickwatt! Es erfüllt viele wichtige Funktionen im Flusssystem der Elbe:
- als Kläranlage: Die Kleinstlebewesen im Wattboden filtern große Mengen an Schadstoffen aus dem Wasser und sorgen somit für die Reinhaltung der Elbe.
- als Kinderstube: Jungfische ziehen sich gern in die strömungsberuhigten Bereiche der Niederung zurück. Hier finden sie Schutz und reichlich Nahrung.
- als Speisekammer: Bei Niedrigwasser, wenn die Wattflächen freiliegen, finden Wasser- und Watvögel hier einen reich gedeckten Tisch.
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Audio
- Tafel 31: Im Wechsel der Gezeiten
Informationen zum Ökosystem in der Luhe-Ilmenau-Niederung - Hörspiel: Entdeckungen im Schilf
Zwei Kinder wundern sich über die weite Schilflandschaft und ihre Bewohner in der Luhe-Ilmenau-Niederung.